Mein Entschluss steht fest, ich will sportlicher werden. Ich liebe die Natur und die Berge, genieße die Ruhe und die Aussicht vom Gipfel aus. Spazierengehen und kleine Wanderungen sind mir aber zu wenig an Bewegung und sportlichen Aktivitäten. Womit soll eine Couchpotato denn anfangen, wenn man mit Sport eigentlich so garnix an Hut hat?
Vor einigen Monaten war ich wegen Schmerzen im unteren Rücken (ISG-Blockade) bei der Physiotherapie. Die Therapeutin hat mir empfohlen, mit Yoga anzufangen. Der Körper wird flexibler, und die Muskeln werden gestärkt. Als ich dann anfing zu meditieren, sah ich mir auch Videos auf Youtube an, um tiefer in dieses Thema einzutauchen. Da wurde auch gesagt, dass Yoga, Pilates und/oder Tai-Chi sich mit der Meditation sehr gut ergänzen, und das Gefühl für den eigenen Körper fördern.
Dadurch motiviert hab ich dann das Internet nach Yogakursen durchforstet und ein Fitnessstudio in der Nähe entdeckt, und einen Termin zum Probetraining ausgemacht.
Nun war der Tag gekommen, an dem ich am Abend meine erste Yogastunde hatte. Bevor ich losfahren konnte, gab es zu Hause ein Drama... "Mama, ich will mitkommen!". Das Training war Donnerstags von 19:30 bis 20:30 Uhr und meine siebenjährige Tochter wollte nicht verstehen, warum sie nicht mit durfte.
Das Fitnessstudio wirkte eher klein und gemütlich. Im Erdgeschoss waren die Umkleiden und der Trainingsraum, im ersten Stock die Fitnessgeräte. Ich stellte dann auch fest, dass ich die einzigste Anfängerin war. Die Trainerin machte einen sehr sympathischen Eindruck und gab mit sanfter, aber bestimmender Stimme Anweisungen. Abgesehen davon, dass ich ständig schaute, welche Bewegung die anderen machten, und ich mit dem ein- und ausatmen öfters mal durcheinander kam, lief die Stunde doch ganz gut. Ich konnte mit den anderen relativ gut mithalten, was ich anfangs nicht dachte. Nur einmal hat die Trainerin meine Haltung korrigiert. Dann kam am Ende die Tiefenentspannung... Eigentlich sollte man "meditieren" und entspannen. Im Fitnessraum darüber war es aber alles andere als still, sodass das "abschalten" für mich unmöglich war.
Im laufe des nächsten Tages bekam ich Muskelkater an Stellen, wo ich noch nie einen hatte, und auch nicht dachte, dass man da einen bekommen kann (z.B. am Hals). Trotz allem war es eine tolle Erfahrung, aber das Studio wird mich leider nicht wieder sehen. Es wäre für mich besser gewesen, einen Kurs zu besuchen mit mehreren Anfängern, wenn ich dort jemanden gekannt hätte und ich zu Hause nicht jedes mal mit meinem Kind die Diskussion hätte, warum ich zum Sport fahre und sie nicht mitkommen kann. Ich mach jetzt lieber alleine zu Hause Yoga mit Videoanleitungen und einer App.
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